Verein für deutsche Rechtschreibung und Sprachpflege e.V.
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Sind Sie Sprachliebhaber ...

... mit Sinn für die Feinheiten der deutschen Schriftsprache als eines wichtigen Kulturgutes? Sehen auch Sie in einer einheitlichen, aus der Praxis gewachsenen Rechtschreibung eine Voraussetzung, die grundlegenden Kulturtechniken Lesen und Schreiben erfolgreich zu lernen und anzuwenden?

Dann sind Sie hier richtig. Wir widmen uns der Sprachpflege, insbesondere dem Erhalt der bewährten deutschen Rechtschreibung. Unsere Anliegen sind vor allem die Kritik an der mißglückten „Rechtschreibreform“ und die Heilung der von ihr angerichteten Schäden, zudem die Kritik an übertriebenem Fremdwörter-Kauderwelsch. Wir treten für eine klare, reiche, bunte und gepflegte Muttersprache ein, so traditionsbewußt wie modern.

Kommentar überflüssig

Grafik von Christian Melsa

Nichts an Aktualität verloren
Buchbesprechung des VRS

Die auf der letzten Buchmesse in Frankfurt unter dem Titel "Der große Blöff" vorgestellte Kritik an der Rechtschreibreform hat auch nach den Korrekturen des Rates für deutsche Rechtschreibung nichts an Substanz eingebüßt.

Die beiden Autorinnen treten hier erstmals mit einem gemeinsamen Werk an die Öffentlichkeit. Claudia Ludwig, Studienrätin aus Hamburg, ist bildungspolitisch interessierten Lesern vielleicht schon durch ihr Buch "Mit der Spaßgesellschaft in den Bildungsnotstand" aufgefallen, das sie zusammen mit Astrid Mannes herausgegeben hat. Karin Pfeiffer ist Verfasserin pädagogischer Lern- und Übungsmaterialien im familieneigenen Verlag. Beide Autorinnen werden seit Jahren nicht müde, auf Veranstaltungen, in Publikationen und selbst ins Leben gerufenen Initiativen die schwerwiegenden Mängel der Reformschreibung ins öffentliche Bewußtsein zu rücken, welche die Reform der Reform vom 2. März 2006 übrigens nur punktuell behoben hat. Ihre Erfahrungen aus verschiedenen Blickwinkeln, welche Neuerungen die Schüler nur plagen anstatt ihnen zu nützen, führen Karin Pfeiffer und Claudia Ludwig hier zusammen.

Im Gegensatz zu bisher erschienenen Büchern zum Thema befaßt sich "Der große Blöff" weniger mit Ursachen und Analysen der Rechtschreibreform, sondern veranschaulicht an praktischen Alltagsbeispielen die Probleme der Neuschreibung. Damit wendet sich das Buch auch an Leser, die sich seither kaum mit den neuen Schwierigkeiten auseinandersetzen mochten und denen die Diskussion der letzten Jahre zu theoretisch war.

Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf den Folgeschäden dieser Reform für Schrift, Sprache und Gesellschaft bis hin zu Politikverdrossenheit und Demokratie(un!)verständnis. Im Kontrast zu diesem gewichtigen Fragenkomplex steht die Leichtigkeit, mit der dieses Buch verfaßt ist, wodurch es beinahe - wäre der Hintergrund nicht so ernst - zu einer vergnüglichen Lektüre wird. Alles in allem: "Der große Blöff" füllt eine Lücke.

Der Rechtschreibreform fehlt weiterhin die gesellschaftliche Akzeptanz

Nach einer aktuellen repräsentativen Umfrage des Allensbach-Instituts lehnt die große Mehrheit der Bevölkerung die sogenannte Rechtschreibreform nicht nur nach wie vor ab, sondern der Anteil der Reformgegner hat im Vergleich mit Vorjahreswerten sogar noch zugenommen. Der Anteil der Befürworter hingegen ist auf einen neuen Niedrigststand gesunken.

Trotzdem werden Schreibungen der bisherigen, weit mehrheitlich akzeptierten und auch immer noch weithin praktizierten Orthographie in den Schulen der meisten Bundesländer nun als notenrelevante Fehler gewertet. Das Bundesverfassungsgericht nannte in seinem Urteil zur Rechtschreibreform jedoch die allgemeine Akzeptanz als Voraussetzung zur Rechtmäßigkeit der geschehenen Rechtschreibreform-Einführung auf dem bloßen Erlaßwege (wodurch die demokratisch gewählten Parlamente umgangen wurden). Zum Zeitpunkt der Urteilsverkündung im Jahr 1998 hat das Gericht dazu die positive Prognose der zuständigen Ministerien übernommen, die sich nun offensichtlich aber nicht bestätigt hat.

Die endgültige Einführung einer künstlich veränderten Rechtschreibnorm, an deren Regeln zudem immer noch repariert wird, ist damit auch rechtlich höchst problematisch. Wo Schulnoten wegen Anwendung der herkömmlichen Rechtschreibung verschlechtert werden, sollte dies auf juristischem Wege anfechtbar sein.

Siehe dazu auch unsere tabellarische Übersicht demoskopischer Untersuchungen
sowie das Forumsthema Umfragen zur Rechtschreibreform.

Jagende Leoparden auf Schweinen

Nebenstehende Überschrift gehört zu einer dpa-Meldung vom 29. Juni 2004. Gemeint war folgendes: Im Nationalpark nördlich von Bombay wurden häufiger Spaziergänger von Leoparden angefallen. Deshalb ließen die Behörden Hasen und Schweine aussetzen, um die Raubkatzen von den Menschen abzulenken. Angeregt durch die neuen Regeln der Getrennt-/Zusammenschreibung entstand dieses besondere Kuriosum, was die Mitarbeiter der Frankfurter Rundschau zu einer Glosse inspirierte (1. Juli 2004).

Der Maler und Graphiker H.Smagon hat für den VRS diese Karikatur passend zur Meldung angefertigt. Derartige Sinnentstellungen sind typisch für die reformierte Getrennt-/Zusammenschreibung und waren sicher ein Grund, weshalb der Rat für deutsche Rechtschreibung sich als erstes dieses Themas angenommen hat.


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Letzte Änderung am 31. März 2006